Freitag, Oktober 27, 2006

...und weiter?

Schon wieder geht eine Woche zu Ende. Momentan lebe ich so ziel- oder planlos dass die Zeit nur so dahinfliegt... Genau diese Ziellosigkeit macht mir aber ein paar Sorgen, und zwar in Bezug auf meine Ernährung.

12:00 - 13:00: 1 Butterbreze (250 kcal)
15:00 - 17:00: 1 Banane oder 1 Schokoriegel (100 kcal)
ab 18:00: große Portion Pasta mit Gemüse & Soße & Käse (750 kcal)
Total ~ 1100 kcal

So sieht meine Ernährung die letzten Tage aus. Eigentlich noch ok, auch wenn es mehr und gesünder sein könnte. Aber ich frage mich warum ich jeden Tag dasselbe esse, und das zu den gleichen Zeiten?
Ich habe früh wenig Apetit, weil ich da meistens erstmal meine Gefühle sortieren muss um in den Tag zu starten. Oder verbiete ich mir Essen vor 12 Uhr? Ich glaube ich schiebe das Frühstück immer hinaus, bis es mittags ist.... Zwischendurch ein kleiner Snack, und abends zwinge ich mich zu Nudeln. Oder? Hm, ich wollte schon seit Tagen eine Pizza essen, aber ich finde immer wieder Ausreden: Tiefkühlpizza schmeckt nicht, richtige Pizza ist zu teuer...
Kann man seine Nahrung unbewußt reduzieren, sich aber einreden dass alles ok ist?

Dazu kommt dass mal wieder ein Uni-Wochenende vor der Tür steht. Ein Wochenende mit lauter anderen Studenten in nem Seminarhaus. Letztes Mal war das im April, und wenn ich daran denke bekomm ich auch etwas Angst - im April habe ich so gut wie alle Mahlzeiten ausgelassen, zum Frühstück nur Kaffee getrunken, sonst im Zimmer 'versteckt'. Beim Abendessen saß ich dann total fertig vor einem 3-Gänge-Menü...
Und diesmal? Ich fühle mich beim Gedanken an Frühstücksbuffetts unwohl. Es gibt wahrscheinlich wieder nichts richtig gutes, aber viel zu viel zu essen. Ich bin mir nicht sicher ob ich einfach total normal frühstücken und mittagessen kann - oder ob ich nicht doch fresse, oder aus Angst davor die Mahlzeiten verpasse....?! Ich ertappe mich bei dem Gedanken dass ich ja zumindest das Frühstück verpassen kann - aber eigentlich sollte ich mich doch dem ganzen stellen, wenigstens versuchen mich normal zu verhalten.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Szenen

Badezimmer. Im Regal die Zahnbürste. Der Badvorleger. Ich müßte mich nur hinknien und die Bürste nehmen...
Balkon. In der Hand die glühende Zigarette. Ich müßte nur meine Hand bewegen...

Nein. Ich bin stärker. Aber stärker als was - das weiß ich noch nicht.
Laying in the dark on the floor, staring at the door
Quietly waiting to see if anyone will notice
Does anyone care anymore?
I wipe my tears off my cheek, just trying to seek
The truth, the thing I've feared for soo long
I'm so weary & alone

Ich kann nicht mehr. Irgendwie geht gerade alles den Bach hinunter. Und das wo ich seit Wochen versuche alles richtig zu machen.
Ich kämpfe gegen diese verdammte ES, und keiner sieht wie schwer das ist. Stattdessen Sprüche wie "Von der Therapie merkt man ja gar nichts, bist du sicher dass die was bringt?".
Ich reiße die Mauer um mich herum ein, weil ich endlich mal ich sein will, mit meinen Gefühlen und Gedanken. Was machen die, die das sehen? Sie treten nach mir...
Ich fange an ehrlich und offen zu sein und zurück kommt Mißtrauen und Enttäuschung.
Klar, was erwarte ich... Ich habe Fehler gemacht, und die vergessen andere wahrscheinlich nicht so schnell. Ich habe andere enttäuscht, und jetzt muss ich wohl die Verantwortung dafür tragen. Ich war oft genug nicht ehrlich, dann kann ich jetzt kein Vertrauen erwarten... Es tut trotzdem so weh!

Egal wie viele Morgen und Abende ich noch mit Tränen verbringen werde: ich werde meinen Weg weitergehen. Es wäre viel zu einfach jetzt wieder in meine Höhle zu kriechen, das Essen vor der Tür stehen zu lassen und meine Mauer aufzubauen... Ich sehe wie er lockt, der Gedanke einfach wieder nichts mehr zu essen und allen zu zeigen wie schlecht es mir geht. Aber ich komme auch ohne diesen Gedanken weiter.
...aber ich hoffe dass ich irgendwann vielleicht nicht mehr so allein auf weiter Flur stehe?!

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Vor einem Jahr...

Ja, dieser Blog ist mittlerweile schon über ein Jahr alt. Ich dachte mir das ist ein schöner Anlass um mal zurückzublicken...
Vor einem Jahr habe ich gerade eine neue Abnehmphase gestartet - zu finden hier. Ich habe 250 kcal gegessen... Jetzt, wo ich zwischen 1500 und 2000 kcal zu mir nehme (eher 1500 als 2000) wiege ich 2 kg mehr als damals. Zwei lächerliche Kilos. Da macht Essen doch gleich viel mehr Spaß.
Aber ich finde es auch interessant zu sehen was ich in diesem Jahr so gemacht habe. Im Leben: nicht allzuviel, zumindest fühlt es sich viel zu schnell an. An mir: verdammt viel. Allein in den letzten Wochen habe ich sehr viel erreicht!

Ach ja, das hier finde ich immer noch ziemlich aktuell.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Thin - Der Anfang

Sonntag, Oktober 15, 2006

Thin - Ein Trailer

Samstag, Oktober 14, 2006

Antworten

Ich habe mich gestern seit längeren mal wieder gewogen:
55.6 kg - macht bei 1,70m Größe einen BMI von 19.18, und das ist ja noch halbwegs ok. Ich hatte mit schlimmeren gerechnet... Waage ist wieder weggeräumt....

Und eine interessante Frage wurde ja gestellt: warum ich das hier alles so offen poste...?! Hm, ich finde dieser Blog ist für mich eher ein Tagebuch. Ich denke zu allererst an meine Gedanken, und dann daran dass hier jemand mitliest.
Vorteil eines Blogs: ich kann ihn überall schreiben (Uni, zu Hause, Unterwegs - überall wo Internet ist), und ich bekomme Antworten! Das war mir in der Abnehmphase wichtig, weil ich da natürlich Motivation gesucht habe, und es ist mir momentan in der Therapiephase wichtig, weil ich so weiß dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe hier oft kleine, aber sehr liebe und wichtige Kommentare bekommen, die mir mehr geholfen haben als ein stundenlanges Gespräch im realen Leben. Ich finde hier Menschen die wissen wovon ich rede - auch das ist im realen Leben selten. Und ich finde es momentan sehr schön zu zeigen dass es auch anders geht, dass es sich lohnt eine Therapie zu machen - dass es Kraft braucht, aber auch viel Gutes bringt!

....jetzt hätte ich aber eine Gegenfrage: warum lest ihr denn hier mit?

Mittwoch, Oktober 11, 2006

Life goes on...

Hier bin ich mal wieder... Gedanke: Eigentlich fühle ich mich wohl wie ich bin, oder? Bin mir da noch sehr unsicher, vorallem weil ich mich vor zwei Tagen wieder total fett fand... Ich wiege jetzt bestimmt über 55 kg, und ich mag mich nicht wiegen. Einerseits Angst - 'O mein Gott, 57 kg, so dick war ich ja selten, und die 60 kg sind nah' auf der anderen Seite das Gefühl 'Hm, 57 kg, ok, ich kann es jetzt eh nicht ändern, ich fresse nicht zuviel, könnte zwar mehr Sport machen... aber was solls'. Klar, in dem Moment wo ich schreibe finde ich die Zahl WIDERLICH. Aber ich würde jetzt keine Nulldiät machen um wieder 52 kg zu wiegen... also wiege ich mich gar nicht...
Essen ist ok, außer bei meinen Eltern: da gab es große Fressgelage... und ich war das erste mal wieder Langeweile-Frust-Burger-Essen... Shit happens. Abgesehen davon: 3 Mahlzeiten am Tag, immer noch zuviele Kohlenhydrate, der Versuch mehr Eiweiß zu essen läuft noch...

Samstag, Oktober 07, 2006

News

"In der Realität leiden laut der Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit KiGGS, die das Robert-Koch-Institut am Montag (25.9.) vorstellte, rund 22 Prozent der 11- bis 17jährigen in Deutschland an Anorexie oder Ess-Brechsucht (Bulimie) - in den sozial schwächeren Schichten liegt dieser Anteil mit mehr als 27 Prozent besonders hoch. Die Universität Ulm berichtet, dass mit einer Sterblichkeitsrate von 15 bis 20 Prozent die Anorexie mehr Opfer als jede andere psychosomatische Störung fordert. Eine der häufigsten Todesursachen ist Selbstmord, denn nicht selten gehen Essstörungen und Depressionen Hand in Hand."

Verstehe nicht wieso sozial schwächere eher zu MS neigen - ich dachte immer diese Leute sind eher glücklich?! Und fast 1/4 der Jugendlichen leidet an einer Essstörung...? Oh mann, wie soll das mal in Zukunft aussehen... Was ich da sehr gern mag: die Dove Initiative!

Das Video ist sehr sehr schön gemacht, und die Bilder mag ich auch... und überall schöne Menschen die es nicht nötig haben sich fertig zu machen!

Sonntag, Oktober 01, 2006

Time after Time

Lange nicht mehr hier gewesen... es gibt auch nicht soviel neues...
Essen ist ok, eher viel als wenig. Gewogen wird nicht mehr, ich denke ich wiege genug - an manchen Tagen sagt das Gefühl 'zuviel', oft aber auch 'ok'.
Die Therapie langweilt mich gerade ein wenig. Ich erwarte bei vielen Dingen dass mir in der Thera geholfen wird - z.B. was mein Nachts-Aufwachen-und-Fett-fühlen angeht - allerdings kann so ein Gespräch keine Wunder vollbringen. Naja, mir hilft es über meine Gefühle zu reden. Immerhin.
Was ich dringend anfangen sollte ist Sport. Dann bleibt meine Figur wenigstens so dass ich zufrieden bin... Wenn da der innere Schweinehund nicht wäre!