Eine Möglichkeit wie ich mir meine ES zu erklären versuche:
Ich bestrafe mich selbst damit und versuche gleichzeitig meinem Leben einen Sinn zu geben. Meine ES als eine Art Sisyphos Strafe. (Sisyphos Strafe in der Unterwelt bestand darin, einen Felsblock einen steilen Hang hinaufzurollen. Immer kurz bevor er das Ende des Hangs erreichte, entglitt ihm der Stein, und er musste wieder von vorne anfangen.). Das ist genau das was ich seit vielen Jahren mache: etwas abnehmen, soviel fressen dass ich wieder genausoviel wiege wie bevor, wieder etwas abnehmen....
Habe dazu ein interessantes Werk von Camus gefunden - über das Absurde der Welt und wie der Mensch damit umgeht. Camus sagt dass absolut absurde Handlungen durchaus persönlich befriedigend sind und "der Kampf gegen Gipfel ein Menschenherz ausfüllen kann".
"Das Absurde besteht in dem Spannungsverhältnis zwischen der Sinnwidrigkeit der Welt einerseits und der Sehnsucht des Menschen nach einem Sinn bzw. sinnvollem Handeln."
„Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos: Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verachtenswert findet.
Soll heißen: auch indem man etwas absolut sinnloses (abnehmen wollen) mit äußerster Beharrlichkeit tut kann man sich selbst verwirklichen, ein Gefühl der persönlichen Freiheit erlangen und seinem Leben in einer sinnwidrigen Welt einen sinnvollen Inhalt geben.
Oder so ähnlich...