Familie
Mein Vater ist Genussesser, bekämpft aber auch Stress und Frustration mit Essen. Ergebnis waren vor einigen Jahren 150 kg auf der Waage - er ist auch kein Riese, war also deutlich zu fett. Verwandte haben mich bei jeder Gelegenheit darauf angesprochen: "Der X. hat ja schon wieder zugenommen", "Der X. muss mal auf seine Gesundheit aufpassen etc.". Die Verwandten waren/ sind zwar auch teilweise ziemlich fett - aber eben nicht so.
Mein Dad hat dann angefangen in einem Fitnessstudio ein Sport- und Ernährungsprogramm zu machen. Hat in 3 oder 4 Monaten 40 Kilo abgenommen, später noch mehr. Was machen meine Verwandten? "Der X. sieht ja ganz elend aus, er sollte mal aufhören mit dem abnehmen", "Der X. sieht ja aus als ob er an einer tödlichen Krankheit leidet, er müßte wirklich wieder zunehmen" und so weiter. War das Neid? Weil auf einmal nicht mehr er, sondern vielleicht einer von ihnen der Dickste war?
Naja, von meinem Vater habe ich sicher auch teilweise die Einstellung auf Ärger, Stress und vorallem Gefühle in irgendeiner Form mit Essen zu reagieren...
Mein Dad hat dann angefangen in einem Fitnessstudio ein Sport- und Ernährungsprogramm zu machen. Hat in 3 oder 4 Monaten 40 Kilo abgenommen, später noch mehr. Was machen meine Verwandten? "Der X. sieht ja ganz elend aus, er sollte mal aufhören mit dem abnehmen", "Der X. sieht ja aus als ob er an einer tödlichen Krankheit leidet, er müßte wirklich wieder zunehmen" und so weiter. War das Neid? Weil auf einmal nicht mehr er, sondern vielleicht einer von ihnen der Dickste war?
Naja, von meinem Vater habe ich sicher auch teilweise die Einstellung auf Ärger, Stress und vorallem Gefühle in irgendeiner Form mit Essen zu reagieren...
2 Comments:
Dieses Kommentar kommt immer, man verliert seine logischen Gedanken und dann kommt wieder das "aber wenn doch alles in ordnung ist", das hin und her, krank sein oder auch darin etwas positives zu sehen, weil man es nicht ändert...
Klar, bestimmt waren Menschen auf ihn neidisch und bestimmt sind auch welche auf dich neidisch, das ist nicht immer 100% auzuschließen, aber das ist nicht wirklich positiv und in erster Linie geht es ja um deinen Vater, bzw. um dich, man sagt sich dann "ach die sind doch alle neidisch" und was ist, wenn er wirklich ungesund aussah? Du hast davor geschrieben ob du Therapie anfängst, aber wartest wohl noch ein bisschen, bis jemand merkt wie schlecht es dir doch geht. Ich kann dir dazu nur eines sagen, jetzt mal abgesehen von der Einstellung selbst dazu: Hör auf darauf zu warten, dass jemand etwas für dich tut, tu doch mal selbst etwas für dich, denn wenn man so anfängt kann man lange warten. Wenn du etwas möchtest, dann mach den Mund auf und schrei es in die Welt. Denn glaub mir, auch wenn es jemand merkt (was sicherlich schon viele getan haben, aber entweder du merkst es selbst nicht oder es sind wohl nicht die richtigen Leute die es gemerkt haben) NIEMAND wird die diesen oder letzten Sommer oder sonst irgendwas zurück geben können, Essgestört zu sein bedeutet etwas zu haben, was einen ein Leben lang begleitet und worauf man SOFORT zurückgreifen möchte wenn es einen innen drin nicht gut geht, aber man kann lernen mit all diesen Gründen so umzugehen, dass man ißt und sich nicht alle 5 Minuten Gedanken darüber macht, sich nicht zurückzieht und einfach nicht mehr jeden Konflikt auf die Nahrung und seinen Körper zu projezieren. Wenn du dir jetzt schon sagst, du willst nicht, im Winter sagen "der Sommer war wieder mal gar nichts" dann warte mal noch ein paar Jahre ab, dann weißt du gar nicht mehr wohin, irgendwann klappt das mit dem sich selbst und alle anderen belügen einen einfach, auch nicht mehr, irgendwann wird es dir so offensichtlich sein, dass du deine Zeit wieder haben möchtest und dich fragst "wieso schaffe ich gerade DAS nicht" und es macht einen einfach kaputt, dass man das, was alle anderen können, nicht kann.
hui, harte Worte von "anonym", aber sehr wahr... jedenfalls finde ich mich sehr darin wieder, vor allem hierin:
"irgendwann wird es dir so offensichtlich sein, dass du deine Zeit wieder haben möchtest und dich fragst "wieso schaffe ich gerade DAS nicht" und es macht einen einfach kaputt, dass man das, was alle anderen können, nicht kann."
bist du eigentlich auch essgestört?
ich selbst bin jetzt fast 27 und eigentlich so gut wie gesund (zumindest nach außen hin, gedanklich beschäftigt mich der ganze Essens-Kram leider immernoch, wenn auch nicht mehr so lästig wie früher) und ich merke jetzt erst, wieviel Zeit ich durch die ES verschenkt habe. Zeit, die andere mit wirklich voranbringenden Dingen verbracht haben.
hachja...
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