Donnerstag, November 03, 2005

Ana - ein Revival

Jetzt also mal wieder eine Fressphase. Und auch sonst geht alles wieder zurück zu meiner ES. Ana bin ich im Moment nicht wirklich. Ich fresse ohne zuzunehmen. Gestört, das ist das richtige Wort.

Gestern: ich verlasse mein Seminar für 30 Minuten um im Lidl gegenüber einzukaufen nachdem es im Seminar schon 3 Stück Kuchen gab. Ich war die einzige die gleich 3 Stück gegessen hat. Saß im Raum und dachte nur noch "Essen, Essen Essen!". Vorm Lidl dann Käseecken und Zigaretten. Der dringende Wunsch aufs nächste Klo zu fliehen und zu kotzen. Stattdessen rauchend vor der Uni gegessen. Der Reflex die Zigarette auf meinem Arm auszudrücken. Ich hab mir so gewünscht mit jemanden reden zu können. Kam mir so gestört vor. Da keiner kam bin ich zurück ins Seminar. Alle genauso fröhlich wie zuvor. Es gab noch chinesiches Essen, ich ("Boah hab ich heute Hunger") da auch noch eine Portion gegessen. Und alle um mich rum sehen einen ganz normalen Menschen in mir.

Ich esse mal wieder nicht weil ich Hunger habe, sondern weil ich fressen will. Fressen muss. Weil ich damit Gefühle wegessen will und die Leere in mir füllen. Ich will was aus meinem Leben machen. Aber ich hab nicht das Gefühl dass ich meine Essstörung jemals loswerden werde. Sobald etwas Unruhe in mein Leben kommt ist sie wieder da...

Nach einer Behandlung zeigt sich bei etwa 30 Prozent der Patientinnen eine vollständige Besserung. Bei 35 Prozent lässt sich eine Gewichtszunahme feststellen (obwohl das Normalgewicht freilich nicht erreicht wird). Die verzerrte Wahrnehmung der eigenen Figur bleibt meisten auch bei den geheilten Patientinnen bestehen. Bei 25 Prozent der Betroffenen wird die Anorexie chronisch. Zehn Prozent sterben.